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Warum die Motte? Warum #rechtswirdnurgestrickt?

Für die Charity featuren wir jedes Jahr eines unserer „Fasertierchen“ und versuchen auch mit dem Motto eine Verbindung zu einem aktuellen politischen Thema herzustellen. So waren bisher Schaf, Alpaka, Baumwöll(k)chen und Ziege unsere Aushängeschilder.

Die Motte scheint da für’s Erste nicht hineinzupassen – schließlich gibt sie uns keine Fasern, sondern macht gemeine Löcher in unsere WIPs und FOs.

Warum also eine zwinkernde Motte mit Regenbogenflügeln?

Vielleicht weil

… unsere Regenbogenmotte exklusiv „böse“ Plastikfasern frisst

… sie mit Vorliebe Klamotten von Rechten angeht

… sie ja eigentlich nicht die „Übeltäterin“ ist, sondern ihre Larven

… sie zum Leben dazugehört – wie ein Yin zum Yang: Es kann nicht alles ewig Bestand haben. Die Motte sorgt für Platz für Neues, entweder durch hübsches Aufpeppen durch Stickerei oder gleich ein neues Strickstück

… sie uns auf einen Fehler in einem unserer Systeme (nämlich dem Kleiderkasten) hinweist und uns anregt, uns mit unseren Schwachstellen auseinanderzusetzen

… sie uns dabei hilft, uns durch verstaubte Vorurteile und antiquiert Meinungen durchzufressen

… sie uns zu einem „Mending the Gap“ veranlasst: Es ist wichtig, dass wir mottenzerfressene Sachen nicht einfach aufgeben und wegschmeißen, sondern überwinden und in etwas Schönes verwandeln. So wie wir es auch mit der Regenbogenrettung machen. Ein Aufruf Trennendes – wo und warum auch immer dieses entstehen mag – zu überwinden. Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir bekämpfen Zerstörung mit Kreativität und Inklusion.

Abschließend auch noch unsere Überlegungen zum Motto #rechtswirdnurgestrickt:

Das Motto der diesjährigen Regenbogenparade in Wien lautet „Pride is a demonstration“ und erinnert damit prägnant, dass es eben nicht nur ein kunterbunter Umzug ist, sondern insbesondere um Sichtbarkeit von queeren Menschen geht.

Und 2024 scheint dies mehr als notwendig. Wer in die Kommentarspalten auf Facebook, Instagram & Co schaut, oder aber auch auf die Prognosen für kommende Wahlen in ganz Europa, dem ist sicherlich eine deutliche Verschiebung der öffentlichen Meinung nach rechts aufgefallen. Unreflektiert, asozial und begleitet von einer Verrohung der Sprache tauchen immer häufiger Aussagen auf, die an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte erinnern.

Als Gegenpol wurde in den vergangenen Monaten der Hashtag #rechtswirdnurgestrickt sehr populär. Auf pointierte Weise spielt er darauf an, dass in unserer Strickcommunity nur rechte Maschen, aber eben keine rechten Meinungen willkommen sind.

Bei den queerMaschen ist jede:r willkommen – egal welcher Herkunft, Einkommensklasse, Alter, Geschlecht und auch egal welcher sexuellen Orientierung. Wir möchten uns dezidiert gegen jedwede Ausgrenzung aussprechen, die sich gegen die Werte der Bundesverfassung und der Allgemeinen Menschenrechte richtet. Und deswegen stellen wir in diesem Jahr unsere exklusive Projekttasche mit dem fetten Aufdruck „#rechtwirdnurgestrickt“ mitten auf den Tisch. Im Wartezimmer, in der Arztpraxis, im Bus, im Zug, beim Stricktreff, oder auch zuhause, wenn Freund:innen zu Besuch kommen.

Wir laden euch auch dieses Jahr dazu ein, gemeinsam mit uns ebenfalls ein Zeichen zu setzen.